Als Künstler und Arbeiter im Raum, bin ich sehr auf meine Augen
angewiesen. Mit ihnen setzt die Verarbeitung meiner Wahrnehmung
ein. Diese lagert sich als Bild oder «Augen-Blick?» - im
Bewusstsein ein. Idealerweise versuche ich meine Wahrnehmungen
«für wahr» zu nehmen. Je nach Stimmung, Position und Blickwinkel
oszillieren Ästhetik, Intellekt und Empfindung zwischen
verschiedenen Polen. Was ich subjektiv als schön empfinde, kann
unter einem anderen Aspekt unerträglich sein und umgekehrt. Z. B
ist es mir ein Rätsel, wie jemand beim Anblick von Waffen in
Entzückung geraten kann – hingegen üben schön gestaltete Werkzeuge
eine grosse Faszination auf mich aus. Es braucht kritischen
Verstand, um solche Widersprüche und Spannungen einzuordnen und
auszuhalten. Was mich beim Sehen anspricht oder interessiert,
findet auch Eingang in meine Formensprache. Das habe ich auch mit
den Werkstücken «Klöpperböden» erlebt. Ich fand sie bereits in
ihrem Originalzustand wunderbar, eben zum Verlieben schön! Vor
über zehn Jahren konnte ich zehn davon erwerben. Die Arbeiten mit
ihrer Entwicklung hin zu Verfeinerung und Verdichtung, wie sie
hier vorliegen, machen mir grosse Freude
Im
Klöpperboden IRIS ist meine Hoffnung verborgen, dass bei allen
Differenzen von Ansichten und Sichtweisen, das Leben auf unserem
Planeten weiterhin erhalten bleibt.
|